Schweizerhut Sticken

Sticken FAQ

KÖNNEN ALLE TEXTILIEN BESTICKT WERDEN?

Im Prinzip ja. Ausnahmen gibt es dort wo sich das Textil wegen seiner Beschaffenheit nicht für eine Bestickung eignet.
Sehr dünne Stoffe (sehr feine Seide) können dann beschädigt werden.

IST DIE BESTICKUNG VON LEDER MÖGLICH?

Grundsätzlich kann Leder bestickt werden. Allerdings muss die Beschaffenheit gut sein. Wir besticken Leder mit ganz speziellen Nadeln die verhindern, dass dieses perforiert wird. Fragen Sie uns in dieser heiklen Sache an. Anfrage.

WIE KLEIN RESP. FEIN KANN GESTICKT WERDEN?

Hier sind gewisse Grenzen gesetzt, da der Stich mindestens 0,8 mm lang sein sollte. Bei Schriften sollte die Höhe von 4 mm nicht unterschritten werden. Bei Ihrer Anfrage beraten wir Sie aber selbstverständlich und weisen Sie darauf hin. Bei kleinen Schriften verwenden wir auch ein speziell feines Garn das die Ergebnisse verbessert.

KANN EINE VORLAGE 1:1 IN EINE STICKEREI UMGESETZT WERDEN?

Meistens ja wenn es sich um Firmenlogos oder Schriften handelt. Farbverläufe hingegen können nicht naturgetreu umgesetzt werden da immer nur mit einer Farbe gestickt werden kann. Hier kommt es auf die Erfahrung und Sorgfalt des Punchers an der die Programme herstellt. Wir versuchen aber immer so naturgetreu wie möglich zu arbeiten.

WIE SIND DIE KOSTEN EINER STICKEREI ZU BERECHNEN?

Wenn man seriös arbeitet kann man die Kosten nicht einfach z.Beispiel als nur als Grössenschlüssel angeben. Es kommt auf die Grösse der Stickerei an aber wichtig bei der Berechnung sind auch die Deckungsgrade der Stickerei. Wir von der Tonsai AG machen zu jeder eingehenden Offertanfrage eine individuelle Kostenberechnung.

KANN ICH EIN MUSTER BEKOMMEN (WIE Z.BEISPIEL EIN – GUT ZUM DRUCK)?

Ja, jedes neue Dessin wird dem Kunden bemustert. Es wird ein Kostenanteil von ca. Fr. 20.– berechnet. Eine Bemusterung ist wichtig, damit beide Seiten sicher sind das optimalste Ergebnis zu bekommen.

MIT WELCHEN VORKOSTEN MUSS MAN RECHNEN UND WARUM?

Um die Maschine zu programmieren bedarf es eines Stickprogrammes. Die Herstellung erfordert viel Erfahrung und Liebe zum Detail. In unserer Offerte werden diese Kosten mitgeteilt. Erfahrungsgemäss liegen sie zwischen Fr. 60.– und Fr. 130.–.

LIEFERZEITEN?

Da wir ein kleinerer, flexibler Fabrikationsbetrieb sind, können wir meistens auf die Kundenwünsche eingehen. Normalerweise beträgt die Lieferzeit eines Auftrages ab dem o.k. des Kunden 1-2 Wochen.

WARUM BEI UNS STICKEN LASSEN?

Weil wir personell und im Hinblick auf die Ausrüstung unseres Betriebes die Voraussetzung haben Sie optimal zu bedienen.
Auch wenn einmal etwas nicht optimal läuft sind wir für Sie da.
Wir wollen für Sie die beste Lösung. Wir beraten Sie fair und kompetent.
Den guten Kundenservice erachten wir als oberstes Gebot unserer Firma.

St Gallen, Sicht von oben

Textilstadt St. Gallen

Die Gallusstadt wie sie auch genannt wird, hat ihren grossen Aufschwung der Herstellung von Textilien und insbesondere der Stickerei zu verdanken. Bei einem Rundgang durch die Altstadt kann man überall die kunstvoll verzierten Erker sehen, die von den Reisen der St. Galler Textilkaufleuten aus dem 18. und 19. Jahrhundert berichten. Die vielen prunkvollen Häuser – beispielsweise die ehemalige Stickereibörse mit dem Handelsgott Hermes auf dem Dach (heute UBS) – zeigen, dass St. Gallen bis kurz vor dem 1. Weltkrieg eine der reichsten Städte der Welt war.

Schon ca. 1790 arbeiteten ca. 50’000 Frauen als Handstickerinnen für die St. Galler Handelshäuser. Um 1910 war die Stickereiproduktion mit 18 % der bei weitem grösste Exportzweig der Schweizer Wirtschaft und über 50 % der Weltproduktion an Stickereien kam aus St. Gallen.

st.gallen

St Gallen, Sicht von oben

Stickerei-Geschichte

Geschichte – Die Entwicklung der Stickerei

Geschichte – Kleiner Überblick über die Entwicklung der Stickerei und der St. Galler-Stickerei im besonderen

Die Geschichte der Stickerei ist lang und hat, wie vieles den Ursprung in China. Schon vor mehr als 3000 Jahren wurden mit Seiden-, Baumwolle- und Wollgarnen Gewebe mit verschiedenen Mustern verziert. Die wichtigsten Stickereien kommen aus Jiangsu, Guangdong, Hunan und Sichuan. Bei der Su-Stickerei aus Jiangsu werden verschiedenste Muster von Blumen, Vögeln und Landschaften eingestickt. Sie ist sehr fein gearbeitet, das besondere Sujet ist ein Kätzchen das sehr naturgetreu wiedergegeben wird. Bei der Jue-Stickerei aus Guangdong die sehr bunt gearbeitet ist sind die verbreitetsten Motive Drachen und Vögel. Die Xiang Stickerei ist mehr als 2000 Jahre alt und die besonderen Motive sind Tiger und Löwen. Aus Sichuan kommt die Shu-Stickerei die ca. 1000 Jahre alt ist und umfangreiche Darstellungen von Landschaften, Figuren, Vögel und Fischen beinhaltet.

Aber auch in Indien und Âgypten war die Stickkunst bekannt die zur Hauptsache jedoch nur geometrische Figuren stickten. Die Assyrer entwickelten diese Kunst weiter und stellten vorallem Menschen- und Tiergestalten dar. Die Kunst des Stickens kam dann über die Griechen zu den Römern. Im Mittelalter waren es vorallem die Klöster die sich mit der Stickerei befassten und diese Kunst weiterentwickelten. Diese Arbeiten wurden aber dann im 11. Jahrhundert von den arabischen Kunstanstalten verfeinert. Einher mit der Bildung kam diese Kunst sodann in die westliche Hemispähre. Durch den regen Handel zuerst nach England, dann über das Burgund verbreitete sich die Stickerei in Europa.

Die St. Galler-Stickerei
Als St. Galler-Stickerei werden die Produkte dieser Sparte aus St. Gallen und der Umgebung bezeichnet. Die St. Galler-Stickereien waren einst die wichtigsten Produktion- und Exportgüter. In der Blütezeit um 1910 machten diese Artikel knapp 20 % der Exporte der Schweiz aus und hatten seinen Weltmarktanteil von ca. 50 %.

Die St. Galler-Stickerei entwickelte sich aus dem Niedergang der Leinwandfabrikation ca. 1850. Das war die Zeit der Einführung der Handstickmaschine die um das Jahr 1865 ausgereift war. Ab1870 begann der kometenhafte Aufstieg der Branche. Bis 1890 verdreifachte sich die Anzahl der Handstickmaschinen auf knapp 20.000 Stück. Diese Entwicklung bescherte St. Gallen viel Reichtum der sich noch heute in den prunkvollen Bauten der damaligen Zeit wiederspiegelt.

Die Handstickmaschinen erfuhren ab ca. 1880 enorme Konkurrenz durch die von Isaak Gröbli 1863 erfundene und bis 1870 weiterentwickelte neue Schifistickmaschine. Neu an dieser Technik war, dass diese mit 2 Fäden analog zur etwa zur gleichen Zeit entwickelten Nähmaschine funktionierte. Das war eine enorme Entwicklung weil die Arbeit viel leichter und einfacher von der Hand gegangen ist. Diese sogenannten Pantographen-Schiffli-Stickmaschinen wurden immer noch von Hand betrieben. 1898 entwickelte Arnold Gröbli, der älteste Sohn von Isaak Gröbli diese Maschine weiter zum Stickautomaten. Die Handarbeit am Pantographen wurde durch Lochkarten ersetzt, die Maschine automatisiert. Um das Jahr 1910 waren bereits ca. 5000 Schifistickmaschinen in der Schweiz im Einsatz.

Der erste Weltkrieg brachte der Branche eine Durststrecke von der sie sich niemals erholte. Trotzdem hat sich die St. Galler-Stickerei durch ihr Qualitätsdenken und Innovationen behauptet und ist heute aus der Haute-Couture nicht mehr wegzudenken.

Interessierten Lesern empfehlen wir auch das spannende Buch «die Sticker» von Elisabeth Gerter, EAN 978-3-293-00326-2. Herausgeber: Unionsverlag Zürich,

Danke für Ihr Interesse.

Tonsai AG Wittenbach

mehrkopfstickerei

Mehrkopfstickerei

Die moderne Stickerei für bereits fertig konfektionierte Textilien.

Eine Mehrkopfstickmaschine hat im Prinzip die Funktion einer normalen Nähmaschaschine. Sie basiert ebenfalls auf einem Doppelsteppstich also einem Ober- und Unterfaden. Die Nadelposition ist starr, die Bewegung erfolgt mit dem Stickrahmen in dem das zu bestickende Textil eingespannt ist. Wenn diese Maschine mehrere «Köpfe» hat, spricht man von einer Mehrkopfstickmaschine. Die einzelnen Köpfe sind dann mit einer Hauptantriebswelle verbunden.

Programmiert wird die Maschine digital. Auf einem speziellen Punchprogramm werden für die Maschine lesbare Datensätze eingegeben.

Hier die Abbildung einer Tajima-Mehrkopfstickmaschine wie sie bei uns im Betrieb Verwendung finden.

mehrkopfstickerei